Montag, 7. Mai 2012

Mindo

Buenas tardes mis queridos en casa!
Ich hatte ein super schönes Wochenende und möchte euch natürlich gleich davon berichten. 
Am Freitag waren wir, wie immer in unsere Stammbar tanzen. Da aber diesmal um 23:00 Uhr noch so gar nichts los war, sind wir bisschen durch die Mariscal gelaufen und waren noch bei Tropi Burger. Saar und ich sind nur am Futtern. Später sind auch noch Maarten, Kathi, Brian und John nachgekommen. War ganz lustig. Haben Billard gespielt und die betrunkenen Touristen bisschen auf die Schüppe genommen. Und ich hab Salsa getanzt. Meine 5 Stunden haben wirklich was gebracht. *räusper, räusper* Wenn es nich gefühlte 3 Milliarden Schritte und Armverdrehungen geben würde, hätte ich den Kurs ja auch beender, aber dadurch, dass wir 6 Mädchen zwischen Frau und Mann hin und her getauscht haben, ist es einfach zu kompliziert und ineffektiv. Vielleicht nehm ich noch mal Einzelstunden, oder frag Carlos oder Juan. Ein anderer Freund von Carlos ist auch Tanzlehrer, also mal sehen. :)

Jedenfalls hatten Saar und ich uns am Samstag um 9:00 mit Alice, Ruben und Diana (alles Cenitfreiwillige) verabredet, um zusammen nach Mindo zu fahren. Alice ist kurzfristig abgesprungen und Diana mit ihrem Freund mit Auto gefahren. So da wir erst um 4 zu Hause waren und um 8:15 hätten losgehen müssen, um zum Abfahrtsort zu gelangen, hat es morgens leider etwas länger gedauert. Saar musste sich auch noch Stunden von Juan verabschieden, so dass wir den Bus verpasst haben. Der nächste wäre 16:00 Uhr gefahren. Und man fährt 2 Stunden. Joar, so standen wir dann etwas ratlos beim Busbahnhof und haben sehr unentschlossen überlegt, was wir denn nun anstellen können. Nachdem ih dann irgendwas im Reiseführer und dort auf einem Plakat entdeckt hatte, wollten wir ein paar Infos über diesen Ort (den ich jetzt vergessen hab) bekommen und haben da bisschen rumgefragt. Dann sind wir zu 'nem sehr netten Security-Mann gelangt, der uns dann erst mal tausend Sachen erzählt hat und schwups di wups saßen wir auf einmal in irgendeinem Bus, der uns zu irgendnem Terminal bringen sollte, wo wir einen Bus Richtung Nordwesten nehmen sollten, um dann schließlich mit irgendeinem Taxi nach Mindo zu gelangen. Hat auch alles gut geklappt. Letztendlich sind wir dann auch nur eine Stunde sppäter losgefahren. Mit den Bussen ist es immer wieder spannend. Der "Hauptbus" lässt einen irgendwo auf der Straße - und für uns, wie mitten in der Walachei - raus. Und dann steht man so mitten im Grünen - diesmal ja im Regenwald! - und wartet auf irgendein Gefährt, was einen hoffentlich abholt. ;) Und das erstaunliche ist, dass es wirklich immer geklappt hat, bisher. Vieles scheint so unkoordiniert und zufällig, aber trotzdem kommt man an sein Ziel und bleibt nicht irgendwo in der Wildnis. Meistens trifft man an den Sammelstellen auh gleich Leute. 

Jedenfalls haben wir Mindo dann zwischen 13 und 14 Uhr doch endlich erreicht. :) Wir sind dann auch gleich auf Hostelsuche und anschließend in der Schmetterlingsgarten gegangen. Ich hab meinen ersten Kolibri in freier Wildbahn gesehen! :D Und die Schmetterlinge, die es hier gibt sind schon Wahnsinn. Vor allem, wie groß die werden können, ist ja sagenhaft. Und manche Puppen, von den Schmetterlingen, sind golden! Das ist doch echt unglaublich. Goldglänzend. Jedenfalls hatte ich Schmetterlinge auf der Hand! Und sogar einen 10cm großen. Die Farben der Flügel sind ja echt unglaublich und auch, dass beide Flügel sogut wie identisch sind. Das ist schon ein Wunder der Natur. Aber den Körper und die Augen darf man sich nicht genauer angucken. Erst mal ist dieser dicke, haarige Körper schon ein bisschen eklig und die Augen sehen aus, wie Alien-Glupschaugen. Die sind bei vielen Sorten im Verhältnis zum Kopf echt riesig!

Nachdem haben wir zufällig Diana mit ihrem Freund Gustavo getroffen. Und schon ging's weiter zum Tubing! Da sind mehrere dicke, große Reifen zusammengebunden, auf denen man dann den Fluss hintersaust. Eigentlich wollte ich Angsthase das ja nicht machen. Ihr wisst ja, dass ich mich nicht so gerne in tiefes Wasser traue. Aber der Fluss war erstens nicht so tief, aber als ich das gesehen habe, musste ich es einfach machen. Uuuhhhhhh - das Wasser war ja sooo kalt. Aber die Überwindung hat sich mehr als gelohnt. Das hat so viel Spaß gemacht! Ich habe die ganzen 20 Minuten nur gelacht. Man sitzt da zu viert auf den Reifen, zusammen mit dem "Fahrer" und saust den Fluss hinunter. Unbeschreiblch. Rundherum zwitschern die Vögel, die Bäume und Pflanzen sehen so schön aus und die Freude, das erleben zu dürfen. Manchmal dachte ich zwar, als wir so auf die Felsen zugekommen sind: "Oh weia nun hat dein letztes Stündlein geschlagen", aber die Reifen sind nicht geplatzt und alles ist gut gegangen. Ich kann es nur noch einmal sagen, ich habe ununterbrochen gelacht, weil es so viel Spaß gemacht hat. Unser jungscher Begleiter musste nachher auch schon über mich lachen.

Danach sind wir vier dann bisschen durch's Dorf gelaufen, haben gegessen und getrunken und uns abends noch mit Ruben, Brian und David - einem ecuadorianischen Freund von Ruben - getroffen.
Es war ganz nett und die Jungs sind schon ganz lustig. Leider kann Brian ununterbrochen, wie ein Wasserfall plappern. Und durch seinen Akzent (er ist aus den USA, falls ich bisher noch nicht von ihm erzählt haben sollte) ist er manchmal echt schwer zu verstehen, sodass manchmal einfach nur nett lächeln und nicken hilft. :P

Unser Hostel war ein Holzhäuschen und es waren überall Ritzen und alles ganz feucht (Mindo liegt im Regenwald und es ist gerade Regenzeit). Und trotzdem hatte ich gar keine Angst in die Heier zu gehen! Jaha!! Keine Angst vor Spinnen gehabt, die bestimmt in jeder Ecke saßen. Lag aber wahrscheinlich daran, dass wir beide total müde waren und einfach nur ins Bett gefallen sind.
Die arme Saar hat's auch gleich wieder erwischt. Irgendwas hat sie nachts in die Lippe und am Auge gestochen, sodass sie wie Quasimodo aussah.
Wir haben dann am Fluss ein superleckeres Frühstück eingenommen und sind danach mit einigen italienischen Leuten, die auch bei uns im Hostel waren, zum Canoping (wo man an einem Seil hängt und dann an diesem entlangrutscht/ fliegt) gefahren. Ich bin schon ein bisschen über mich selber erstaunt. Aber diese Atmosphäre hier macht es einfach unmöglich, sich so etwas entgehen zu lassen.
Und es war einfach unbeschrieblich. Das hat so viel spaß gemacht und es ist so, so, sowunderbar über den Regenwald zu fliegen, die Luft zu riechen, die Vögel zwitschern zu hören, die Freiheit zu genießen. Ich kann es wirklich nicht in Worte fassen, welche Gefühle mich während diesen eineinhalb Stunden ergriffen haben. Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich mich tatsächlich im ecuadorianischen Regenwald befinde und diese Natur genießen darf. Und gleich beim ersten Seil habe ich einen wunderschönen Vogel gesehen. Es war, wie in einer Dokumentation. Dieser farbenfrohe hübsche Vogel fliegt plötzlich aus dem tiefen grünen Regenwald hervor und gleitet wie gemal dahin. Ich bin mir nicht sicher, was es für ein Vogel war, dazu war ich zu weit über ihm, aber ich glaube, dass es ein Tukan war. Erst dachte ich, dass es ein Papagei war, da es die dort aber glaube ich nicht gibt, jedoch auf jeden Fall Tukane, nehme ich es an. Aber es ist auch nicht so wichtig. Es war trotzdem unglaublich, das mit ansehen zu dürfen.
Die Luftfeuchtigkeit ist da auch sehr hoch und obwohl wir nicht viel gelaufen sind und nur von Station zu station geflogen sind, waren wir schon nach der Hälfte fix und fertig.
Und einmal bin ich sogar wie Superman deflogen! Das war sooo cool. Ich dachte zwar, dass ich mich jeden Moment übergeben muss, weil die Sicherheitsgurte schön über meinen vollgestopften Frühstücksmagen gespannt waren, aber das Gefühl und der Anblick haben das mehr als wett gemacht.

Ich möchte auf jeden Fall noch mal nach Mindo. Dann probier ich den anderen Canoping-Garen aus und werde einen Wasserfall hinunterspringen. Gustavo hat vorgeschlagen im Juni zu fahren, weil dann die Regenzeit zu Ende ist und auch nachmittags schönes Wetter ist und die Sonne scheint.

Auf Arbeit habe ich ja nun mein Nachmittagsbereich gewechselt und arbeite nun mit Esteban unserem Psychologen zusammen. Im Moment arbeite ich mich natürlich noch ein und wenn er mir Sachen für die Akten diktiert, dann komm ich mir manchmal so blöd vor, weil ich die Hälte seiner komischen Fachwörter nicht schreiben kann, aber dennoch finde ich es superinteressant und es macht mir auf jeden Fall viel mehr Spaß, als in der CEA (Hausaufgabenhilfe) zu arbeiten. Und aller Anfang ist ja nicht so einfach. Bald bin ich diktatsicher und tippe, wie ein Supersekretärin. ;)

Heute hatten wir in CENIT keine normale Arbeit, sondern haben Vorträge zu Krisensituationen gehört. Boar, das war vielleicht ein wundervoller Start in die Woche. Morgens um 8 gleich mal 10 Minuten irgendwelche komischen Gebete und Heiligungen zu Ehren der bla bla bla Maria (das ist wohl gerade ihr Monat). Ich respektiere ja ihre Religion, aber warum müssen wir denn dabei sein? Na ja, jedenfalls hab ich dann von vorneherein auf Durchzug geschaltet. Vor allem ging es - jedenfalls bei dem, was ich verstanden habe - um psychische Krisen und Interventionen. Von daher war es ziemlih langweilig, weil ich das ja alles schon hatte. Ich wollte ja wirklich aufpassen, aber da die Referenten zudem auch noch super langweilig waren, war es einfach unmöglich zu zu hören. Die ersten Voluntäre haben auc sofort die erste Pause zur Flucht genutzt. Wir haben zumindestens bis zum Mittag durchgehalten.

Na ja, immerhin hab ich in der Zeit die Planung für Camal (der Markt auf dem ich morgens mit den kleinen Kidnern arbeite) fertig gemacht. Da ja Sonntag Muttertag ist, basteln wir diese Woche etwas für die Mamis. Morgen eine Karte mit einem Schmetterling drauf (ich hoffe, die Eltern können den einen Satz, den ich reingeschrieben habe auch lesen), am Mittwoch basteln wir eine Kette aus Nudeln und am Donnerstag basteln wir eine Blume. Freitags machen wird immer Englischunterricht gemacht. Da bin ich aber zum Glück nicht mit auf Camal, sonst würde ich mich wohl jede Woche darüber erzürnen. Die meisten Kinder können so noch nicht mal (viel) in ihrer eigenen Sprache sprechen und sollen schon Englisch lernen. die ganz Kleinen können auch noch nicht die Farben unterscheiden und dann diese auch noch in einer fremden Sprache vermittel. Grrrrr.... Ich weiß ja nicht. Möglich, dass ich mich irre, aber ich finde es Absurd. Auf jeden Fall glaube ich, dass sich die Kinder freuen werden, dass sie etwas für ihre Mutis basteln können, was sie ihnen dann schenken können.

Zu Hause hat sich die Stimmung auch wieder gelegt. Gut die Mädels waren auch gerade 4 Tage im Dschungel, aber auch vorher, verlief es wieder etwas friedlicher.
Nächste Woche fahr ich nach Lima (Peru) für 5 Tage, um mein Zwischenseminar zu absolvieren. Kathi und ich sind allein, also ist es totaler Unsinn, weil wir uns über unsere arbeit ja auch zu Hause und direkt auf Arbeit austauschen. Na ja, ich hoffe einfach, dass wir wenigstens Zeit haben, um uns Lima anzugucken. Ich freue mich schon riesig auf die 40 Stunden Busfahrt.

Ich denke, dass ich mich wieder melde, wenn ich zurück bin.
Bis dahin, seit alle gaaaaanz lieb umarmt und geknutscht. Ihr seit in meinem Herzen immer ganz nah bei mir. Miles de besitos y abrazos!
Eure Annita

Mindo

ein Kolibri :)
wenn man im Nichts auf einen Bus wartet

all diese Schmeterlinge sind an diesem Tag geschlüpft und beachtet die goldenen Puppen





der kleine, der da gerade meine Hügel erklippt, ist meinem Gesicht ein paar Sekunden später viel zu nahe gekommen - BÄH

guckt euch dieses Riesenvieh an

Alien- Glupschaugen


den hab ich auch in freier Wildbahn gesehen :)


wuhu - was'n Riesenkäfer


listo para TUUUUUBING

nach'm Tubing


Gartenterasse von unserem Hostel


was für ein leckeres Frühstück in unbeschrieblicher Atmosphäre


unser Hostel - La casa de Cecilia


auf zum Canoping :D




Juuuuhuuuuuuuuuu! Ich komme!!!



typisch ecuadorianisches Essen





Vollmond über Quito

Basílica del Voto Nacional en la noche

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