Hola mis cariño
s queridos en casa.
Jetzt bin ich schon seit über 4 Monaten hier und die Zeit geht so rasend schnell um. Es ist kaum zu glauben.
Ich fühle mich hier zu Hause und weiß schon jetzt, dass Quito und Ecuador für immer zu mir gehören werden. Vielleicht mag sich das für einige von euch übertrieben anhören, aber so ist es. Mein zu Hause ist nun auch hier.
Ich bin diesen Freiwilligendienst angetreten, um die Kindern hier ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten, ihnen Freude und Spaß zu bescheren, Liebe und Wärme zu geben. Doch die Wahrheit ist, dass ich viel mehr von ihnen zurück bekomme. Es ist eigentlich unbeschreiblich, wahrscheinlich habe ich diesen Blogeintrag auch deshalb schon so lange vor mir hergeschoben, dennoch gebe ich mein Bestes.
Meine Arbeit mit den Kinden macht mir so viel Spaß und immer wieder erwische ich mich dabei, dass ich einfach nur glücklich und froh bin hier sein zu können. Danke an alle, die mir das mit ermöglicht haben.
Wenn ich auf den Markt oder in die Hausaufgabenhilfe komme, kommen so viele kleine ausgestreckte Ärmchen auf mich zu und mein Herz macht jedes Mal auf's neue einen Sprung. Die meisten Kinder sind so herzlich, krabbeln mir sofort auf den Schoß und wollen umarmt werden. Dieses Vertrauen, was die Kinder mir entgegen bringen, ist sagenhaft, wenn ich bedenke, was die meisten von ihnen alles durchmachen mussten und müssen.
Ich erfreue mich auch immer wieder auf's Neue daran, für was sich die Kinder begeistern. Erst heute wurde mir meine Brille ca. 10 mal entwendet. Ein Wunder, dass ich bei den ganzen Kratzern überhaupt noch was sehen kann. ;) Und die Kleinen freuen sich riesig über Luftballons. Das war so schön mit anzusehen am Kindertag. Die leuchtenden Kulleraugen sind immer größer und größer geworden.
Und Kameras sind auch ein Highlight. Jedes Kind möchte Fotos machen, oder mit uns Freiwilligen Bilder machen.
Die Kindergärtner und Lehrer in Deutschland sind ganz schön arm dran. Ich denke nicht einer bekommt so viel von seinen Kindern und Schülern zurück, wie wir von unseren Kindern. Andererseits würden unsere Lehrer ihre Schüler wahrscheinlich auch nie so in den Arm nehmen, wie wir hier.
In meinem Projekt (Proyecto C) mit Kindern, die Verhaltensauffälliigkeiten haben, hatten wir letzten Mittwoch unsere Abschiedsfeier, weil es für Rebecca das letzte Mal in ihrem Freiwilligendienst und generell auch das letzte Mal vor den Ferien für die Kinder war. Und für 6 von unseren 8 Kiddis war es das allerletzte Mal überhaupt, weil sie jetzt fertig mit der Grundschule bei uns sind und ab dem nächsten Schuljahr dann auf eine andere Schule gehen. Wir haben den Kindern zum Abschied ein Bild in einem selbgebastelten Bilderrahmen von unserer Proyecto C-Gruppe geschenkt und haben ihnen noch ein paar Worte mit auf den Weg gegeben. Ich bin schon ziemlich trauig. Ich werde sie sehr vermissen. Und die Kinder waren auch so süß. Wir haben sie gebeten uns noch aufzuschreiben oder zu malen, was ihnen gefallen hat, oder was ihnen nicht so gefallen hat oder was sie uns generell noch sagen möchten. Mein Tagebuch enthält nun einige schöne Bilder mehr mit süßen Liebesbekundungen.
In unserer vorletzten Stunde haben wir mit den Kindern das Thema "Rechte und Bedürfnisse" behandelt. Dazu sollten sie erst einmal eine Reihe von Bedürfnissen sammeln. Für den Fall, dass ihnen nicht so viele einfallen sollten, habe ich schon vorher selber eine Liste gemacht und habe sie Rebecca zur Vervollständigung gezeigt. Was dann kam, hat mich erschrocken und traurig gemacht. Ich habe die Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Schlaf und Kleidung vergessen. Diese sind für unsere Kinder jedoch existentiell und ich habe sie einfach vergessen, weil es mir noch nie an diesen Dingen gefehlt hat. Da bin ich nun schon so lange hier und trotzdem bin ich noch immer nicht ganz in das Leben meiner Kinder eingetaucht. Das hat mich beschämt und traurig gemacht.
Letzte Woche habe ich mit einem Jungen gesprochen, der seine Pause in unserem Psychologie-Raum verbracht hat (die Kinder verbringen hier oft ihre freie Zeit bei Esteban unserem Psychologen, wenn er Zeit hat). Ich habe ihn gefragt ob er gelangweilt sei, worauf er hin meinte: nein. Also fragte ich ihn, ob er müde sei, weil es offensichtlich war, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Darauf hin, meinte er: "Ja." Dann habe ich ihn gefragt, ob er wenig oder schlecht geschlafen hat und ich habe herausgefunden , dass er einen Alptraum hatte. Er hat mir erzählt, dass seine Schwester umgebracht wurde. Er war so traurig und in sich gekehrt. Also wollte ich ihn aufheitern, indem ich ihm zeige, dass es nur ein Traum war und er keine Angst haben müsse. Also habe ich ihn gefragt, wie es denn seiner Schwester gerade geht. Und er sagte mir, dass sie tot ist, weil sie in Wirklichkeit umbebracht worden ist.
Ich glaube, ich habe mich noch nie so hilflos einem Kind gegenüber gefühlt. Ich habe ihn einfach in den Arm genommen und ihn mit einem Spiel abgelenkt.
Diesen traurigen Blick und diese Stimme werde ich nie wieder vergessen.
Am 1. Juni haben wir, wie gesagt, den Kindertag gefeiert. Wir haben einen Raum mit Luftschlangen und Luftballons geschmückt und die Kinder haben sich riesig gefreut. Wir haben Spiele wie Sackhüpfen, Stuhltanz und Eierlauf mit Limonen gemacht. Es gab Kuchen und Süßigkeiten für die Kinder.
In der daruaffolgenden Woche haben wir dann an einem Protest gegen die Kinderarbeit teilgenommen. Da haben die Kinder sich auch super gefreut. Es war eine große Bühne aufgebaut, wo Clowns ein Programm gemacht haben. Dann kam eine Tanzgruppe, welche mit den Kindern getanzt hat und dann gab es noch ein paar Stände, wo die Kinder ein paar Spiele machen konnten.
Außerdem haben wir am 10. Juni den Tag der Familie gefeiert. Das find ich schön, dass die Familie gefeiert wird. Francisco unser italienischer Freiwilliger hat Pizza gemacht. Die Kinder haben Tänze aufgeführt und es gab Spiele.
Überhaupt habe ich das Gefühl, dass das Feiern im Zusammensein einen höheren Stellenwert hat, als in unseren Schulen. Gefühlt, gibt es eigentlich immer was zu Feiern. Und dann wird sich auch immer viel Mühe gegeben, z.B. mit der Dekoration und kleinen Reden und Kuchen gibt es eigentlich auch immer.
Was auch sehr schön war. Die Mädchen vom Colegio haben eine Modenschau machen dürfen, bei der sie ihre Kleider gezeigt haben, die sie innerhalb dieses Schuljahres geschneidert haben. Wie stolz sie waren.
Meine Arbeit mit Esteban gefällt mir super. Ich finde es schön, bei den Therapien dabei sein zu dürfen. Außerdem bin ich überhaupt von der Arbeit begeistert. Ich kann mir nun vorstellen doch noch eine Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutenausbildung zu machen. Auf jeden Fall weiß ich, dass ich den richtigen Weg gegangen bin und mir die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen riesig Spaß macht. Ich hoffe, dass es für die Kinder auch so schön ist, wie für mich. ;) Mein Spanisch macht mir zwar manchmal noch immer ein Strich durch die Rechnung, besonders, wenn die Kinder so leise sprechen, aber solange es nicht die ganz Kleinen vom Markt sind, sind die Kinder recht geduldig und wiederholen ihre Anliegen gerne für mich.
Also wie ihr seht, gefällt mir meine Arbeit nun supergut im Gegensatz zum Beginn.
Die Sachen, die mich immer noch nerven sind die Unkoordiniertheit, Unstrukturiertheit, sowie das Zuspätkommen und Warten. Da sich das aber nur schwer ändern lässt, lass ich mich nicht mehr ganz so leicht davon aus der Ruhe bringen.
Ich bringe gerade einem columbianischen Freund Deutsch bei. Er meinte so zu mir, dass er in einer Stunde bei mir wäre. Letztendlich hatte ich nicht mehr damit gerechnet, dass er noch kommt, stand dann letzendlich aber nach 4 Stunden vor meiner Tür. Ja, ich sag mal, Tinas und Chris' Training war zwar schon ganz gut, aber das schlägt echt alles.
Am Wochenende war ich mit einem anderen Freund in Latacunga, einer kleinen Stadt am Cotopaxi - den ich auf Grund der Bewölkung allerdings leider nicht sehen konnte . Seine Verwandten wohnen da, die wir alle nach der Reihe besucht haben und nachmittags war dort eine fiesta im Barrio. Ich glaube zur Ehrung der Sonne. Na ja jedenfalls gab's natürlich erst eine Messe, dann waren Trampolins für die Kinder aufgebaut und ein paar Stände mit Essen und Trinken gab es auch. Die Männer hatten die Trinkstände leider schon mehr als genug besucht. Ich bin als einzige Gringa natürlich wieder extrem aufgefallen und diesmal war es mehr als unangenehm mit den betrunkenen Männern. Den krönenden Abschluss war dann der Stierkampf. Was für eine Tierquälerei. Was kann man daran finden? Es tut mir Leid, ich finde andere Kuluren mehr als interessant, aber da hört der Spaß auf. Was hat es für einen Sinn ein armes Tier so zu behandeln? Noch dazu war es mega gefährlich - nicht nur für die Männer "im Ring" - sondern auch für die Menschen ringsherum, weil es nur einen klapprigen Holzzaun gab. Und die kleinen Kinder auch mit ringsherum. Nein, es tut mir Leid, dem konnte ich nun überhaupt gar nichts abgewinnen.
Nun habt ihr wieder einen tieferen Einblick in mein Leben hier bekommen. Trotz der Armut, Kinderarbeit oder der Korruption liebe ich Ecuador. Mein zweites zu Hause wird für immer hier bleiben.
Trotzdem habe ich euch natürlich nicht vergessen. Ich denke immer an euch. In meinem Herzen seit ihr immer bei mir.
Ich umarme euch und sende euch viele besitos!
Eure Annita
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Francisco mit Geovanni (?) im Voluntariat |
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Diana (engländische Freiwillige) mit John auf Camal |
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Día de la Mujer in CENIT |
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Día de la Mujer in CENIT |
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Voluntäre v.l. Carmen (Ecuador), Emily (USA), Katja (Dtl.), Rachel (USA), Kathi (Dtl.) |
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Día de la Mujer in CENIT Voluntäre: Emily, Janina, Ramona |
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Janina mit den Kindern von San Roque |
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Morelia, mi amor |
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Rebecca mit Morelia und Nicol |
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Día de la Mujer |
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Día de la Mujer |
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Día de la Mujer |
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Día de la Mujer |
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Camal: mi vida, Melani |
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Camal con mis queridos Alexis, Melani y Naomi |
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Camal v.l.: Alexis, Evilyn, John, Jennifer, Ariel, Lisbeth |
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linda Evilyn |
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Alexis |
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Karla, Anaí, Deseña |
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singen auf Camal con Uli y Ramonita |
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mi amor Evilyn |
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Colación en Camal con John, Jennifer, Anaí y Evilyn |
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Kulleräuglein |
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Anaí y Melani en Camal |
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confianza |
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Camal: actividad - Maria Belén con Kevin y Tanya |
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Camal: actividad |
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Camal: actividad |
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Camal: Spieeeeelen |
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Camal |
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en Camal |
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Uli und Ramona im Vorbereitungsraum des Voluntariats |
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Francisco, unser italienischer Künstler - beim nächsten Mal gibt's ein Bild, wie die Wand jetzt aussieht |
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Kinder aus CEA |
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Mittagessen - Kinder von CEA |
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Schuhof von CENIT |
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con Roberto y Moises del CEA en CENIT |
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Camal: John |
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Camal: v. l. Tanya, Klever, Pato, Isaac, John, Evilyn |
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Camal: Emily con Margharita |
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Camal: John con Margharita |
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Camal: John con Isaac |
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Camal: con Margharita y Melani |
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Camal: v.l. Isaac, John, Margharita, Tanya, Klever |
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Camal: Emily con Evilyn y Karla |
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Camal: con Isaac y Melani |
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Camal: v.l. John, Isaac, Klever, Tanya, Dylan |
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Camal: Evilyn durante la colación |
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Camal: actividad |
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Camal: actividad |
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Camal con mi querida Evilyn |
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Isaac, mi vida |
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Pato, mi amor |
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Camal con Isaac y Pato |
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Camal: Spielzeit |
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Camal |
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Naomi en Camal |
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Kindertag - Día del Niño |
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Día del Niño con Urs |
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Día del Niño: Rebecca con Evilyn |
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Día del Niño |
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Día del Niño - Eierlauf mit Limonen |
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Día del Niño - Melani |
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Día del Niño |
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unsere Torte für unsere Proyecto C - Abschiedsfeier, die von den Kindern als Riesenkeks, oder Pizza bezeichnet wurde |
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con Morelia mi cariño |
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Rebecca mit Morelia und Nicol |
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con mi cariño Nicol |
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Kristy, Morelia, Rebecca, Nicol, Annita |
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Alejandro mi vida |
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Dener mi amor |
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querido Leo |
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Alejo, Dener, Rebecca, Esteban |
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Dener - das Beste kommt zum Schluss ;) |
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Alejo und sein Keksburger |
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Nicol, Kristy, Wiliam |
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con Nicole y Morelia |
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PROYECTO C: Kristy, Annita, Dener, Esteban, Alejo, Leo, Nicole, Wiliam, Nicol, Morelia |
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no te vayas por favor |
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Morelia y Nicol |
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Daniela y Nicole |
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Leo y Nicole |